Der FC Bayern München ist dank eines Kraftaktes und
zwei späten Toren in der Verlängerung durch Arjen Robben (107. Min)
und Thomas Müller (120.) verdienter aber auch glücklicher
Pokalsieger 2013/14.
Die entscheidende Szene war wohl in der 64. Min, wo
Hummels, wahrscheinlich aus leichter Abseitspostion stehend, ins Tor
köpft. Dante konnte zwar klären, aber eindeutig hinter der Linie.
Keine Frage, es wäre ein ganz anderes Spiel geworden, wenn das
Schiedrichtergespann auf Tor entschieden hätte. Aber was wäre wann
spielt nun einmal keine Rolle, der Titelverteidiger aus München
hatte über das ganze Match gesehen die zwingenderen Torchancen.
Hier
die Reaktionen zum Pokalfinale:
Arjen
Robben: "Diesen Titel wollten wir unbedingt gewinnen.
Das haben wir auf dem Platz gesehen. Alle haben uns so ein bisschen
abgeschrieben. Aber wir sind hier, wir haben dieses Ding gewonnen -
und das Double. Wir sind früh Meister geworden und haben früh
runtergefahren. Das war nicht gut. Aber wir sind auch nur Menschen,
das ist normal. Wenn wir am Ende dann so abschließen - Deutscher
Meister, DFB-Pokal-Sieger, im Halbfinale der Champions League - ist
das nicht so schlecht."
Jerome
Boateng: "Heute ist einfach nur "feiern bis es
kein Ende mehr gibt" angesagt. Wir sind rundum glücklich. Ich
habe auch gar keine Worte dafür hier in Berlin, in meiner Stadt. Ich
muss auch Dortmund ein Kompliment machen, die sehr stark gespielt
haben. Am Schluss hatten wir einfach die 100%-igeren Chancen."
Jürgen Klopp:
"Wir waren ziemlich kaputt. Die große Leichtigkeit war nicht zu
erkennen, aber wir haben uns gequält, alle haben alles gegeben. In
der Phase, als wir stärker wurden, machen wir ein Tor, das gibt er
nicht. Das hätte man auch ohne Torlinientechnik sehen müssen."Philipp Lahm: "Wir sind Meister geworden, und dann plötzlich soll alles schlecht sein, was wir machen. Heute haben wir gezeigt dass wir alles wegstecken können. Großes Kompliment an die Mannschaft." Über seine verletzte Wade sagt der Bayern-Kapitän: "Was ich bis jetzt weiß: Dass es nicht so schlimm ist. Aber es ging vorhin einfach nicht mehr und dann hilft man der Mannschaft nicht weiter. Ich hoffe, dass es nächste Woche wieder geht."
Franck Ribery: "In der letzten Zeit standen wir etwas unter Druck. Es war eine schwere Zeit, aber wir haben immer zusammengehalten und immer den Kopf oben gehalten. Dass wir vor diesen Fans heute gewinnen, ist Wahnsinn."
Pep Guardiola: "Wenn eine Mannschaft deutscher Meister wird, war's schon eine gute Saison. Aber natürlich sind wir sehr glücklich, dass wir das heute geschafft haben und ich möchte die Spieler dazu beglückwünschen." Zur Kritik an seiner Person: "Es war eine berechtigte Kritik. Ich habe Dinge getan, die ich nicht hätte tun sollen. Das gehört dazu."
Karl-Heinz
Rummenigge: "Wir sind sehr glücklich. Es war ein
emotionales Spiel und wir waren von zwei Mannschaft auch die etwas
glücklichere. Pep hat etwas taktisch Neues ausprobiert, das
wunderbar geklappt hat. Man meint immer, wenn man gewinnt hat man
alles richtig gemacht - aber ich denke, der Trainer lag mit seinen
Entscheidungen heute goldrichtig."
Javi Martinez:
"Im letzten Jahr drei Titel, in diesem Jahr zwei. Wir schreiben
weiterhin Geschichte."Roman Weidenfeller: "Wir haben ein ganz klares, reguläres Tor erzielt. Wir hätten das Spiel in der regulären Spielzeit gewonnen, nun stehen wir mit leeren Händen da. Die Saison war immer noch sehr gut, aber auch sehr unglücklich, denn wir hätten einen Titel verdient."
Joachim
Löw: "Herzlichen Glückwunsch an Bayern München, vor
allem an Pep Guardiola und die Spieler, zum Gewinn des DFB-Pokals.
Bayern München hat den Pokal verdient gewonnen. Auch in diesem
Wettbewerb hatten sie insgesamt die höchste Konstanz aller Teams,
Runde für Runde haben sie auf hohem Niveau ihr überlegenes
Potenzial ausgespielt. Ich gratuliere aber auch Dortmund, der BVB hat
in der zurückliegenden Saison trotz vieler verletzungsbedingter
Ausfälle phasenweise fantastischen und begeisternden Fußball
gespielt, schnell, dynamisch, spektakulär. Natürlich ist die
Enttäuschung beim BVB unmittelbar nach einem verlorenen Finale groß.
Ich bin aber sich, dass bei den Dortmunder Nationalspielern der Blick
wieder nach vorn gehen wird, sobald sie zum Start der WM-Vorbereitung
bei der Nationalmannschaft sind."
DFB-Präsident Wolfgang
Niersbach über die Torlinientechnik:
„Ich habe die Szene noch nicht gesehen, aber von allen Seiten
gehört, dass der Ball über der Linie war. In dem Moment war mir
auch klar, dass die Diskussion wieder beginnt. Die Bundesligavereine
haben dagegen gestimmt und so lange das so ist, werden wir vom DFB
nichts anderes machen. Ich selbst bin für die Torlinientechnik, aber
selbst wenn das Votum positiv gewesen wäre, hätten wir die
Torlinientechnik heute noch nicht gehabt.“